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Nadine Meisen

Ärztliche Leitung
Nadine Meisen

  • Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Akupunktur

Arthrose des Kniegelenkes

Als größtes Gelenk des menschlichen Körpers weist das Kniegelenk einen komplexen anatomischen Bau auf. Es besteht nicht nur aus drei Teilgelenken (femoropatellares, mediales und laterales femorotibiales Kompartiment), sondern besitzt auch große Reservefalten der Synovialmembran bzw. Recessus.
Des Weiteren ist das Kniegelenk durch die Interposition von Menisken zwischen Ober- und Unterschenkel sowie durch einen mit Binnenbändern (vorderes und hinteres Kreuzband) besonders charakterisierten Bandapparat gezeichnet.

Auf das Kniegelenk wirken große Kräfte ein, die neben seinem besonderen Bau dazu beitragen, dass degenerative Prozesse hier besonders wirksam werden. Durch progrediente Zerstörung des Gelenkkörpers kommt es zu Auswirkungen auf andere Gelenkstrukturen, wie die Gelenkkapsel, die Bänder, den Knochen und die periartikuläre Muskulatur.

Prävalenz
Die Arthrose des Kniegelenkes stellt die häufigste Arthroseform, die zu einem Arztbesuch Anlass gibt. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu und ist in der weiblichen Bevölkerung höher als in der männlichen.

Ätiologie
Man unterscheidet die primäre von der sekundären Arthrose der Kniegelenkes.

Bei primären Arthrosen des Kniegelenkes ist die Ursache unbekannt, weswegen sie häufig auch als idiopathisch bezeichnet werden.

Als sekundäre Arthrose des Kniegelenkes versteht man die Folgen eines Faktors, der auf das betroffene Kniegelenk wirkt oder gewirkt hat.

Mögliche Ursachen:
1. Angeborene oder posttraumatische Achsabweichungen
2. Fehlanlage eines oder mehrerer Gelenkpartner
3. Bandinstbilität
4. Muskuläre Dysbalance
5. Überlastung durch Sport, Beruf, Adipositas
6. Meniskusschäden
7. Posttraumatische Kongruenzstörungen nach Knochenbrüchen
8. Rheumatoide Arthritis
9. Gicht

Die Arthrose des Kniegelenkes lässt sich anhand von bildgebenden Verfahren in 4 Stadien einteilen.

Symptome

  • Ruhe- und/oder Belastungsschmerz
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Schwellneigung und Ergussbildung

Diagnostik

  • Anamnese (seit wann bestehen die Beschwerden, Schmerzcharakter, Trauma, bisherige Therapiemaßnahmen)
  • Klinische Untersuchung
  • Bildgebende Verfahren
    a) Röntgen des Kniegelenkes in 2 Ebenen
    b) Weitere bildgebende Verfahren (Sonograpfie, Computertomographie, Kernspintomografie) sind nur bei speziellen Fragestellungen indiziert

Konservative Therapie
Therapieziele:
1. Schmerzreduktion
2. Verbesserung der Beweglichkeit
3. Hinauszögern bzw. Vermeiden eines operativen Engriffes

Gewichtsreduktion

Orthopädische Hilfsmittel:

  • Kniegelenkbandagen
  • Fersenkissen, Pufferabsätze
  • Schuhranderhöhung an Sohle und Absatz
  • Gehhilfen
  • Kniegelenkorthesen

Physikalische Maßnahmen

  • Kühlung
  • Wärmetherapie und Thermalbäder
  • Elekrotherapie
  • Ultraschall

Physiotherapie

  • Regelmäßiges Fahrradfahren mit hohem Sattel und geringem Kraftaufwand
  • Schwimmen mi Beinkraulschlag
  • Medizinische Trainingstherapie am Gerät
  • Aquajogging oder Nordic Walking

Pharmakologische Therapie

  • Lokale Applikation von Salben
  • Perorale Therapie mittels Medikamenten
  • Intraartikuläre Applikation:
    a) Hyaluronsäure
    b) Kortikoide

Akupunktur