Was ist eine Katheterablation und wie wird sie durchgeführt?

Bei einer Katheterablation werden mit einem oder mehreren Herzkathetern, die über einen Gefäßzugang in der Leiste bis ins Herz vorgeschoben werden, die millimeter-großen Areale des Herzmuskels aufgesucht, die eine Tachykardie auslösen oder am Laufen halten. Diese winzigen Areale werden dann mittels hochfrequentem Wechselstrom (Radiofrequenz-Strom [RF]) verödet oder bei ganz tiefen Temperaturen (z.B. -60°C, die sog. Cryo-Ablation) gezielt vereist.

Um bei der Platzierung und dem Manövrieren der Katheter wirklich millimeter-genau vorgehen zu können, wurden in den letzten Jahren sog. 3-dimensional rekonstruierende Mappingsysteme entwickelt. Mit Hilfe dieser Systeme können die Herzhöhlen des individuellen Patienten über die im Herzen liegenden Katheter ausgetastet und in 3D rekonstruiert werden (man erhält ein „Ausgusspräparat“).

Gleichzeitig wird auch die Erregungsausbreitung in der jeweiligen Herzhöhle dargestellt, man erhält also eine elektrische „Karte“ (englisch: „map“). In dieser Rekonstruktion werden dann in Echtzeit alle Katheter im Bezug zueinander und in ihrer Lage im Herzen im 3D Raum mit höchster Präzision dargestellt.

Das Manövrieren mit den Kathetern erfolgt zum ganz überwiegenden Teil unter Kontrolle über die 3D Mappingsysteme, so dass keine ständige Röntgenkontroll-Durchleuchtung mehr erforderlich ist und es zu einer deutlichen Verringerung der Röntgenstrahlung kommt.

Im Marienhospital Aachen stehet der modernste derzeit verfügbarer 3D-Mapping-System (NavX EnSite Precision System) im elektrophysiologischen Katheterlabor zur Verfügung,

In der überwiegenden Zahl der Fälle wird die Katheterablation unter „Analgosedierung“ durchgeführt: Der Patient wird durch Schmerz- und Schlafmittel in einen tiefen Schlaf versetzt, er atmet aber noch selbst, so dass eine „Vollnarkose“ überflüssig wird.